ACAT: ein internationales Netzwerk
Weltweite Vertretung
Es gibt ungefähr dreissig nationale ACATs auf drei Kontinenten.
So unterschiedlich die jeweiligen Länder, so verschieden sind auch die ACATs. Die afrikanischen ACATs befassen sich schwerpunktmässig mit der Situation im eigenen Land. Anlässlich von Gefängnisbesuchen unterstützen sie Häftlinge und dokumentieren Missstände. Sie werden bei den Behörden vorstellig und setzen sich teils auch für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Die ACATs in Europa und Nordamerika fokussieren mit Briefaktionen mehrheitlich auf die Lage in anderen Ländern.
«Die internationalen Aktionen zu meinen Gunsten haben mich vom ersten Tag an vor körperlicher Folter bewahrt.»
Germain Rukuki ist ein ehemaliger Mitarbeiter von ACAT-Burundi. Er wurde zu 32 Jahren Haft verurteilt. Der Grund: seine Arbeit für die Menschenrechte. Nach vier Jahren kam er frei.
Die Dachorganisation FIACAT
Die ca. 30 nationalen ACATs sind in einer Dachorganisation zusammengeschlossen: der FIACAT (Internationale Föderation der ACAT).
Die FIACAT wurde 1987 gegründet. Sie ist eine internationale NGO (Nichtregierungsorganisation), die sich für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe einsetzt.
Die FIACAT ist somit ein unabhängiges Netzwerk vereinigter Christen.
Vertretung bei regionalen und internationalen Organisationen
Als internationale NGO besitzt die FIACAT
- Konsultativstatus bei den Vereinten Nationen;
- Partizipativstaturs im Europarat;
- Beobachterstatus bei der Afrikanischen Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker.
Die FIACAT
- vertritt die angeschlossenen ACATs bei den genannten internationalen Organisationen;
- kooperiert mit anderen internationalen Organisationen, welche dieselben Ziele verfolgen. Sie ist Mitglied der CINAT, einer Vereinigung internationaler NGOs gegen Folter und der Koalition für den Internationalen Strafgerichtshof (CICC);
- ist Gründungsmitglied der Weltkoalition gegen die Todesstrafe (WCADP), der Internationalen Koalition gegen das Verschwindenlassen (ICAED) und des Human Rights and Democracy Network (HRDN).
- pflegt Kontakte mit den Kirchen verschiedener Konfessionen auf kontinentaler und weltweiter Ebene;
- arbeitet mit den internationalen Organen der Kirchen zusammen.*
* Wie die nationalen ACATs will auch die FIACAT die Kirchen und andere christliche Organisationen für die Problematik von Folter und Todestrafe sensibilisieren und sie davon überzeugen, sich für deren Abschaffung einzusetzen.
Unterstützung des ACAT-Netzwerks
Die FIACAT hilft ihren Mitgliederorganisationen, sich zu strukturieren. Sie unterstützt die ACATs dabei, im zivilgesellschaftlichen Leben gewichtige Player zu werden, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und auf die Behörden des Landes Einfluss zu nehmen. Sie belebt das ACAT-Netzwerk, indem sie Austausch, regionale und internationale Weiterbildungen und gemeinsame Interventionen anregt. So unterstützt sie als Vermittlerin die Aktionen und Beiträge der ACATs auf internationaler Ebene.