Bild: Juraj Varga from Pixabay

Dringliche Appelle unterschreiben und versenden

 
 

Wir intervenieren mit Briefaktionen zu Gunsten von Personen, deren grundlegende Menschenrechte auf körperliche und seelische Unversehrtheit verletzt wurden. Unsere Aktionen gelten besonders Menschen, die gefoltert wurden oder denen Folter oder die Todesstrafe droht. Wir stützen uns dabei auf völkerrechtliche Instrumente.

 

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→ Anleitung: Wie unterschreibe und versende ich die Dringlichen Appelle?

 
 
 

März 2023: SÜDSUDAN

 

Südsudan: Ein Menschenrechtsverteidiger in Lebensgefahr

 

Dringlicher Appell März 2023 •• Interventionsfrist: 4. April 2023

 

Morris Mabior Awikjok Bak dokumentiert Menschenrechtsverletzungen durch den südsudanesischen Geheimdienst. Nun wurde er von Kenia aus in den Südsudan entführt und dort inhaftiert. Er wird ohne Kontakt zur Aussenwelt festgehalten. Es ist zu befürchten, dass er gefoltert wird – oder sogar getötet.

 
 

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Interventionsbrief an den Präsidenten der Republik Südsudan

Fallbeschreibung als PDF

 
 
 

Morris Mabior Awikjok Bak ist ein südsudanesischer Regierungskritiker. Er lebt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Am 4. Februar 2023 wurde er dort von bewaffneten Sicherheitskräften Kenias und einem mutmasslich südsudanesischen Zivilisten festgenommen. Seine Frau wurde geschlagen. Dies alles wurde von AugenzeugInnen berichtet.

 

Morris Mabior Awikjok Bak wurde wahrscheinlich in die südsudanesische Hauptstadt Juba gebracht. Am 5. oder 6. Februar soll er dort in eine als «Blue House» bekannte Hafteinrichtung des Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS) gebracht worden sein. Nach Angaben seiner Familie wird Morris Mabior Awikjok Bak ohne Kontakt zur Aussenwelt festgehalten. Diese sogenannte Incomunicado-Haft begünstigt Folter und andere Formen der Misshandlung sowie «Verschwindenlassen». Sie kann auch an sich schon den Tatbestand der Folter oder anderer Misshandlungen erfüllen.

 

Wer ist Morris Mabior Awikjok Bak?

 

Morris Mabior Awikjok Bak ist ein Menschenrechtsverteidiger und Leiter der zivilgesellschaftlichen Organisation Youth Alliance Network. Er arbeitete als Lehrer und ist ehemaliger Generalsekretär einer Arbeitervereinigung in Südsudan. Der Aktivist ist bekannt für seine Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen durch den Geheimdienst NSS. Mabior Awikjok hat sich für Sanktionen gegen einzelne hochrangige Mitarbeiter des NSS eingesetzt. Er hat auch verschiedene Menschenrechtsverletzungen der Regierung angeprangert. Zudem hat Morris Mabior Awikjok Bak auf die mutmassliche Rolle des NSS beim Ausbruch von Konflikten zwischen den Gemeinschaften im Bundesstaat Jonglei im Südsudan aufmerksam gemacht.

 

Nicht die erste illegale Rückführung in den Südsudan

 

Die südsudanesischen Behörden haben laut Amnesty International bereits in der Vergangenheit rechtswidrige Überwachungsmassnahmen angewandt, um südsudanesische Dissidenten und Menschenrechtsverteidigerinnen, die den Südsudan in Richtung Kenia verlassen haben, zu verfolgen, willkürlich zu inhaftieren oder verschwinden zu lassen. Kritiker werden rechtswidrig in den Südsudan zurückgeführt, wo sie vom NSS an verschiedenen Orten willkürlich und im Geheimen festgehalten und zuweilen gefoltert und anderweitig misshandelt werden. Einige von ihnen wurden später aussergerichtlich hingerichtet. Morris Mabior Awikjok Bak ist folglich in Lebensgefahr.

 

Quellen: ACAT-Deutschland, Amnesty International

 
 

Im Interventionsbrief an den Präsidenten der Republik Südsudan verlangen wir die unverzügliche und bedingungslose Freilassung von Morris Mabior Awikjok Bak, und seinen Schutz vor jeder Art von Folter und Misshandlung. Weiter fordern wir, dass ihm Zugang zu seiner Familie und seinen Angehörigen sowie zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl und zu angemessener medizinischer Versorgung gewährt wird und dass eine unabhängige und unparteiische Untersuchung der Umstände seines Verschwindens aufgenommen wird. Wir erinnern auch daran, dass Südsudan Vertragsstaat des Übereinkommens gegen Folter ist, dessen Artikel 2 festlegt, dass jeder Vertragsstaat wirksame Massnahmen trifft, um Folterungen in allen seiner Hoheitsgewalt unterstehenden Gebieten zu verhindern.

 
 

Unterschreiben Sie den dringlichen Appell und senden Sie ihn an den Präsidenten der Republik Südsudan:

Mr. Salva Kiir Mayardit

President of South Sudan

c/o Embassy of South Soudan

Avenue de France 23

1202 Geneva

Switzerland

 

Porto: 1.10 Fr. (A-Post)

 

Mit einer Kopie per E-Mail an die Botschaft in Bern:

mission.rss.geneva@hotmail.ch

 

Interventionsfrist: 4. April 2023 – Vielen Dank für Ihr Engagement!

 

 
 
 
 
 

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