Karfreitag 2017

 
 

Lynchjustiz in Togo

 
 

In Togo ist Lynch- oder Volksjustiz leider nicht selten. Die Bevölkerung bedient sich dieses Mittels, um vermeintliche Kriminelle zu beseitigen. Oftmals wird ein Verdächtiger zuerst zusammengeschlagen und dann lebendigen Leibes verbrannt, indem man ihm einen mit Benzin gefüllten Pneu um den Hals legt. Dies häufig aufgrund eines Gerüchts oder eines Missverständnisses.

 

 

 
 

Trotz des weit verbreiteten Problems der Lynchjustiz existiert in der togolesischen Gesetzgebung, im Gegensatz zu Mord und Körperverletzung, kein entsprechender Straftatbestand. Damit fällt das Phänomen aus dem juristischen Rahmen und kann somit nicht Bestandteil einer Strafverfolgung sein.

 

Artikel 13 der togolesischen Verfassung hält die Verpflichtung des Staates fest, die körperliche und seelische Unversehrtheit, sowie das Leben und die Sicherheit aller im Staatsgebiet lebenden Personen zu garantieren. Doch die von den togolesischen Behörden unternommenen Anstrengungen, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, seien ungenügend, gerade im Hinblick auf Lynchjustiz, so FIACAT und ACAT-Togo in ihrem Beitrag zum zweiten UPR-Zyklus.

 

Das ACAT-Netz teilt die Besorgnis von ACAT-Togo und der FIACAT über das verbreitete Phänomen der Lynchjustiz in Togo und fordert den Staatspräsidenten mit einer Petition zum Handeln auf.

 

Statue des ehemaligen Präsidenten Gnassingbé Eyadéma © Guillaume Internoscia 2013