© Bild: Marco Zocchi (Nächtliche Gebetswache 2020 in Renens)

 
 

 
 
 
 
 
 

 

26. Juni 2022: beten für mutige Menschen, die Folter erlitten haben

 
 

Der 26. Juni ist der Internationale Tag zur Unterstützung der Folteropfer. Für die internationale ACAT-Bewegung ist dieser Tag ein Schlüsseldatum.*

 

2006 hat ACAT-Frankreich die Nächtliche Gebetswache ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative soll eine internationale Kette von Menschen geschaffen werden, die in dieser Nacht der Opfer gedenken. Wir wollen den 26. Juni gemeinsam begehen und allen Menschen, die Folter erlebt haben oder heute erleiden, unsere Solidarität bekunden. 

 

* Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat den 26. Juni zum Internationalen Tag zur Unterstützung der Folteropfer erklärt. Angestrebt werden die Beseitigung der Folter und die Einhaltung des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe.

 

Ihre Teilnahme

 

Es gibt verschiedene Formen der Beteiligung: sich individuell der Gebetskette anschliessen, eine gemeinsame Gebetswache organisieren oder selbst eine Aktion auf die Beine stellen. Willkommen ist jede Aktion, die den Symbolgehalt des Internationalen Tages zur Unterstützung der Folteropfer stärkt.

 

Bitte teilen Sie uns Ihr Vorhaben mit: Zünden Sie zu Hause eine Kerze an? Beten Sie zusammen mit anderen Menschen? Schreiben Sie den Betroffenen? Ihre Infos und Bilder Ihres Anlasses sind hochwillkommen: Katleen De Beukeleer, k.debeukeleer@acat.ch

 

→ Melden Sie Ihre Veranstaltung auch an auf www.nuitdesveilleurs.fr

 

Menschen, für die wir beten

 

Ihre Geschichten stehen stellvertretend für tausende andere.

 
 
 

 
 

Huang Xueqin

 
 

 
 

Mohamed El-Baker

 
 

 
 

Erick Iván und Verónica Razo Casales

 
 
 

 
 

Le Huu Minh Tuan

 
 

 
 

Sultana und Luara Khaya

 
 
 

 


 

 
 
 

 
 

-- CHINA --

 

Huang Xueqin

 

Seit ihrer letzten Festnahme im vergangenen Jahr ist Huang Xueqin in Guangzhou in der Anstalt Nr. 2 inhaftiert. Die Journalistin, die die #MeToo-Bewegung in China ins Leben gerufen hatte, machte seit 2017 immer wieder auf Belästigungen gegen Journalistinnen aufmerksam.

 

Im Oktober 2019 wurde sie erstmals festgenommen, weil sie in ihrem Blog-Artikel über die Protestbewegung in Hongkong geschrieben hatte. Im Januar 2020 wurde sie gegen Kaution freigelassen.

 

Am 19. September 2021 wurde sie erneut verhaftet und wegen «Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt» angeklagt, da sie im Haus eines anderen aktivistischen Journalisten an Versammlungen teilgenommen hatte. Im Gefängnis darf Huang Xueqin nach wie vor nicht von einem Anwalt besucht werden. Auch ihre Familie hat weder Informationen über die gegen sie erhobenen Vorwürfe noch über ihren Gesundheitszustand erhalten.

 

Schreiben Sie Huang Xueqin:

HUANG XUEQIN

Guangzhou 2nd Detention Center: No. 2
Baishuizhai Avenue, Paitan Tow

Zengcheng City
Guangzhou
China

 

 

 

 
 
 

 

 
 

-- ÄGYPTEN --

 

Mohamed El-Baker

 

Mohamed El-Baker wird seit fast drei Jahren Jahren willkürlich und unter unzumutbaren Bedingungen in Kairo festgehalten. Der Menschenrechtsanwalt, Gründer und Leiter des Adalah-Zentrums für Rechte und Freiheiten wurde am 29. September 2019 wegen «Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, Finanzierung einer terroristischen Vereinigung und Verbreitung von Falschinformationen, die die nationale Sicherheit gefährden» festgenommen.

 

Eineinhalb Jahre lang wurde er in einer schlecht belüfteten Zelle im berüchtigten Tora-Gefängnis in Kairo gefangen gehalten, wo er sich nur mit Kartons als Matratze begnügen musste und seine Zelle - abgesehen von Besuchen - nicht verlassen durfte. Auch der Zugang zu Büchern und Zeitungen sowie das Radiohören wurden ihm verwehrt. Am 20. Dezember 2021 wurde Mohamed zu vier Jahren Haft verurteilt, obwohl mehrere Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen seine Freilassung gefordert hatten.

 

Nach einem Gerichtsbeschluss im November 2020 - von dem Mohamed nicht einmal Kenntnis hatte - wurde er ausserdem für fünf Jahre auf die Terroristenliste gesetzt. Diese Entscheidung hat zur Folge, dass sein Eigentum und seine finanziellen Vermögenswerte eingefroren werden, er nicht mehr ins Ausland reisen und im Falle seiner baldigen Freilassung keine öffentlichen oder offiziellen Ämter mehr ausüben darf, beispielweise als Anwalt.

 

Schreiben Sie Mohamed El-Baker:

ACAT-France – MOHAMED EL-BAKER

7, rue Georges Lardennois

75019 Paris

Frankreich

 

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+++ Update +++

 

Erick Iván wurde nach 11 Jahren Gefangenschaft am 28 Mai 2022 freigelassen. Seine Schwester Verónica wird allerdings weiter zu Unrecht festgehalten.

 
 

-- MEXIKO --

 

Erick Iván und Verónica Razo Casales

 

Seit fast elf Jahren sind Erick Iván und Verónica Razo Casales allein auf der Grundlage eines unter Folter erzwungenen Geständnisses und ohne ein Gerichtsverfahren inhaftiert. Am 8. Juni 2011 wurden sie ohne Haftbefehl von Bundespolizisten in Zivil festgenommen.

 

Angeklagt ohne jegliche Beweise, wurden die Geschwister geschlagen, mit Stromstössen an den Genitalien gefoltert und schein­ertränkt (waterboarding). Verónica wurde darüber hinaus sexuell missbraucht, mitunter zweimal vergewaltigt. Ohne anwaltlichen Beistand wurden sie gezwungen, eine Aussage zu unterzeichnen, in der sie sich zweier Entführungen schuldig erklärten.

 

Mehrere Organisationen prangerten die Verstösse gegen das Völkerrecht an, die Erick und Verónica erlitten hatten, und forderten die Behörden auf, sie freizulassen. Anfang Februar 2022 wurde Porfirio Javier Sánchez, einer ihrer Peiniger, der für die Bundespolizei Mexikos  arbeitete, wegen Folter und der Fälschung von Beweisen festgenommen. Obwohl diese Verhaftung einen ersten Schritt im Kampf für ihre Freilassung darstellt, werden Erick und Verónica bis heute weiterhin willkürlich festgehalten.

 

 

Schreiben Sie Erick Iván und Verónica Razo Casales:

ERICK IVÁN Y VERÓNICA RAZO CASALES
Comisión Ejecutiva de Atención a Víctimas:

Ángel Urraza #1137
Col del Valle Centro, Benito Juárez
03100 Ciudad de México
Mexiko

 

 

 
 
 

 

 
 

-- VIETNAM --

 

Le Huu Minh Tuan

 

Le Huu Minh Tuan wird im vietnamesischen Gefängnis Chi Hoa festgehalten. Der Journalist ist Mitglied der Vereinigung unabhängiger Journalisten Vietnams (IJAVN), einer von der Kommunistischen Partei Vietnams nicht anerkannten Gruppierung

 

Am 12. Juni 2020 wurde Le Huu Minh Tuan von der Polizei in Ho Chi Minh City festgenommen, nachdem er mehrere Monate lang vom Amt für öffentliche Sicherheit bedroht und eingeschüchtert worden war. Im Gefängnis wurde er unter schlechten Bedingungen festgehalten und musste mehrere Monate warten, bevor er seinen Anwalt treffen konnte. Am 5. Januar 2021 befand das Volksgericht der Stadt Ho Chi Minh Le Huu Minh Tuan der «staatsfeindlichen Propaganda» für schuldig und verurteilte ihn nach weniger als vier Stunden Verhandlung zu einer Haftstrafe von elf Jahren.

 

Im Juni 2021 forderte die UN-Arbeitsgruppe gegen willkürliche Inhaftierungen die Freilassung von Le Huu Minh Tuan. Am 28. Februar 2022 bestätigte das Berufungsgericht der Stadt Ho Chi Minh jedoch das Urteil der Vorinstanz. Vor seinem Prozess durfte Tuan aufgrund der durch das Covid-19-Virus verursachten Gesundheitskrise nicht mit seinem Anwalt sprechen. Dieser Umstand wurde von den Behörden regelmässig missbraucht, um Verfahrensmängel und Verschiebungen von Gerichtsverhandlungen zu rechtfertigen.

 

Schreiben Sie Le Huu Minh Tuan:

LÊ HUU MINH TUÂN
Chi Hoa Prison Center (Trai tam giam Chí Hòa)
324 Đ. Hoà Hung
Phuong 12, Quân 10
Thành pho Ho Chí Minh 70000
Vietnam

 

 

 
 
 

 
 

-- MAROKKO --

 

Sultana und Luara Khaya

 

Sultana Khaya und ihre Schwester Luara sind regelmässig Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen durch die marokkanischen Sicherheitskräfte. Seit dem 19. November 2020 stehen sie aufgrund ihres Engagements für die Verteidigung der Rechte der Sahrauis missbräuchlich unter Hausarrest.

 

Diese Massnahme wurde ihnen mündlich vom Polizeichef angekündigt, ohne dass ihnen je eine gerichtliche Entscheidung vorgelegt wurde. Seitdem haben sich die marokkanischen Sicherheitskräfte um ihr Haus herum positioniert und die beiden Schwestern daran gehindert, dieses zu verlassen. Sultana und Luara Khaya sowie ihre über 80-jährige Mutter wurden mehrfach sexuell belästigt.

 

Am 5. Dezember 2021 zwangen Beamte Sultana, eine Substanz zu inhalieren, die zu einer Lähmung ihrer Gliedmassen führte, und injizierten ihr eine unbekannte Flüssigkeit, die den Verlust mehrerer Zähne, Juckreiz und Schwellungen zur Folge hatte. Anschliessend wurden Sultana Khaya und ihre Schwester zwei Stunden lang vergewaltigt und geschlagen. Ausserdem verwüsteten die Beamten das Haus und machten den Wasserspeicher des Hauses unbrauchbar.

 

Am 16. März 2022 konnten Freiwillige aus den USA die von den marokkanischen Behörden verhängte Blockade durchbrechen und zu der Familie Khaya gelangen. Zwar können die Khaya-Schwestern nun um ihr Haus herum nach draussen gehen, jedoch dürfen sie den von den marokkanischen Streitkräften verhängten Sperrkreis immer noch nicht verlassen.

 

 

Schreiben Sie Sultana und Luara Khaya:

ACAT-France – SULTANA ET LUARA KHAYA

7, rue Georges Lardennois

75019 Paris

France

 

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Geplante Veranstaltungen

 

Veranstaltungen zur Nächtlichen Gebetswache 2022

 
 

Beispiel Ablaufplan

 

Beispiel einer Nächtlichen Gebetswache:

Ablaufplan der Nächtlichen Gebetswache in der Kath. Kirche Herz Jesu, Essen-Burgaltendorf

(Deutschland)