Generalversammlung vom Samstag, 18. Mai 2019

 
 

Im Berner Kirchgemeindehaus Paulus hielt ACAT-Schweiz die Generalversammlung 2019 ab.

 
 
 
 
 
 

Bericht Generalversammlung ACAT-Schweiz

 

Generalversammlungen sind üblicherweise nicht die Party des Jahres. Bilanz, Jahresrechnung, Tätigkeitsbericht, Vorstandswahl – gähnen Sie schon? Trotzdem war an der ACAT-GV vom 18. Mai in Bern bereits am Morgen eine Art «Vorfreude» auf den gemeinsamen Tag spürbar. Jedenfalls fing der offizielle Teil mit einer Viertelstunde Verspätung an, weil es bei Kaffee und Zopf gerade so gemütlich war.


Die Generalversammlung selber war intensiv. 2018 gab es einen hohen Verlust; die Mitglieder wollten genau wissen, was gemacht wird, um das Ruder herumzureissen. Wie kann ACAT sich bekannter machen? Wo wird sie die dringend benötigten Gelder generieren? Fundamentale Fragen, auf die Vorstand und Geschäftsstelle tagtäglich Antworten suchen und für die sie innovative Lösungswege beschreiten, wie aus der Diskussion klar wurde.


Neu in den Vorstand gewählt wurden Jean-Claude Kazadi und Gavin Messerli. Die beiden hatten sich auf ein Inserat für ehrenamtliche Arbeit für Menschenrechte gemeldet. Der Vorstand hatte Jean-Claude und Gavin bereits kennengelernt; für die GV mussten sie sich aber aus familiären Gründen kurzfristig abmelden.


Aus Kostengründen verzichteten wir dieses Jahr auf Simultanübersetzung und projizierten die wesentlichen Inhalte in der jeweils anderen Sprache auf die Leinwand. Trotzdem herrschte zu Beginn eine gewisse Sprachverwirrung. Generalsekretärin Bettina Ryser übernahm die Rolle als Dolmetscherin und war dabei so sattelfest, dass wir nun hoffen, dass sie sich nicht beruflich umorientieren wird.


Wie schon der Empfang war auch das Zmittag mit Suppe, Käse und Brot besonders stimmig … Sobald es der Präsidentin Christine Morerod mit ihrer herzlichen, aber bestimmten Art gelungen war, die Anwesenden für die zweite GV-Halbzeit einzuberufen, ergriff «special guest» Yavuz Binbay das Wort. Der Direktor unserer türkischen Partnerorganisation SOHRAM lebt in Diyarbakir. Wir hatten das Glück, dass er gerade Mitte Mai seine Familie in der Schweiz besuchte und einen Abstecher nach Bern machen konnte. Yavuz erzählte von den Folteropfern, denen SOHRAM eine Zukunft ermöglicht. «Yavuz, erklären Sie uns doch bitte, woher Sie die Kraft holen, sich täglich für Folteropfer zu engagieren – umso mehr, da Sie selber auch Folter erlebt haben», wollte Vorstandsmitglied Xaver Pfister wissen. «Wenn ich anderen Leuten helfen kann, vergesse ich mein eigenes Leid», antwortete Yavuz. «Ich will, dass solche Grausamkeiten nie mehr passieren.» Somit fasste Yavuz in Worte, was alle ACAT-Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstelle-Team verbindet: die Hoffnung. Es war den Anwesenden dann auch spürbar warm ums Herz, als sie sich verabschiedeten – auf ein weiteres Jahr der Zuversicht und Hoffnung.

 

Katleen De Beukeleer, Verantwortliche Kommunikation & Kampagnen