März 2022

 

Briefe und Zeichnungen an ukrainische Kinder 

 

Syrische Flüchtlingskinder zeigen sich solidarisch mit ihren ukrainischen Altersgenossen. 

 

«Stoppt den Krieg!». Das ist der eine, grosse Wunsch von SOHRAM, Projektpartner von ACAT-Schweiz.

 

SOHRAM hat seinen Sitz in Diyarbakir, im Südosten der Türkei. Das Zentrum hilft Menschen, die vor Krieg und Folter geflohen sind. SOHRAM bietet ihnen Psychotherapie, medizinische Hilfe und Bildung. 

 

Im Laufe der Jahre hat SOHRAM viele traumatisierte Kinder unterstützt. Der Krieg in der Ukraine schockiert die syrischen Kinder, die derzeit das Bildungsprogramm von SOHRAM besuchen. Sie haben nun Briefe an Gleichaltrige aus der Ukraine geschrieben und Zeichnungen für sie gemacht. SOHRAM hat diese Briefe und Zeichnungen an die ukrainische Botschaft in der Türkei geschickt. 

 

Hier sind einige der Briefe (Auszüge) und Zeichnungen.

 
 
 

 
 
 

 
 
 

Krieg ist eine sehr schlechte Sache. Wir (in Syrien) haben das Gleiche erlebt. Inschallah, niemand sollte das Gleiche erleben wie wir, als ich klein war. Ein anderes Kind (in der Ukraine) muss jetzt das erleben, was ich damals erlebt habe. Wir spüren ganz genau, was in der Ukraine passiert.

 

Fatma

 
 
 

 
 
 

 
 
 

Es ist 18 Jahre her, dass der Krieg (in Syrien) begonnen hat. Und ich hoffe, dass es dir dort gut geht; wegen der Bombenangriffe sind viele Familien gestorben. Wir haben euch ganz, ganz fest lieb. Unser Land ist immer offen für euch, ihr könnt hierherkommen. Wir nehmen hier Unterricht bei SOHRAM. Dies ist unser fünftes Jahr hier und wir haben Frau Yeter kennengelernt, ebenso wie Mazlum und Mehtap, und ich liebe sie alle. Wir sind aus Syrien in die Türkei eingewandert, weil dort ein Krieg herrschte wie bei euch. Und wir schicken euch unsere Liebe. Inschallah wird der Krieg aufhören. Bis bald, meine Freunde. Möge Gott euch helfen.

 

Ali Sadun, 11 Jahre alt

 
 
 

 
 
 

 
 
 

Ich war sehr traurig, als ich hörte, dass ihr im Krieg seid. Denn wir hatten auch einen Krieg wie ihr. Ich weiss, wie ihr euch fühlt. Ich bin mit meiner Familie in die Türkei gekommen, als der Krieg ausbrach. Nach einiger Zeit kam ich zu SOHRAM, der mich mit Bildung unterstützte. Ich habe Frau Yeter kennengelernt, ich mag sie sehr und sie mag mich auch. Als ich in die Primarschule kam, hatte mich eigentlich niemand gerne, nur mein Lehrer und mein Lieblingsfreund mochten mich, und später hatten mich alle gerne und ich hatte alle gerne. Ich hoffe, dass sie euch gut behandeln werden, wenn ihr in ein anderes Land geht. Und ich hoffe, dass der Krieg in deinem Land endet und dass die Menschen, die dein Land verlassen haben, zurückkehren werden.

 

Ich wünsche dir viel Glück.

 

Solin Hasan, 13 Jahre alt

 
 
 

- Ich fühle mich schlecht, weil ich in sehr jungen Jahren einen Krieg erlebt habe. Ich habe die Verheerungen des Krieges gesehen, sein Töten und seine negativen Aspekte wie Vertreibungen.

 

- Ich habe gesehen, wie meine Familie, meine Verwandten und meine Nachbarn vor meinen Augen starben.

 

- Ich war damals noch ein Kind und der Krieg prägte mich so sehr, dass ich nicht zur Schule gehen konnte.  

 

- Wir haben eine schwierige Tragödie erlebt, Hunger und Krankheiten. Deshalb sind wir Syrer das Land, das der Ukraine am meisten Empathie entgegenbringt. 

 

- Deshalb erleben die ukrainischen Kinder jetzt eine schwierige Tragödie, sie sind aus ihrem Land ausgewandert und haben sich von ihren Freunden getrennt und sind in Länder eingewandert, deren Sprache sie nicht einmal sprechen.  

 

Daher hoffe ich, dass der Krieg in allen Ländern durch die Gnade Gottes beendet wird. 


 

Rana