BILD: Demonstration in Washington, nach den Unruhen in Urumqi im Juli 2009

(Malcolm Brown from Washington, DC, USA, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

 
 

Medienmitteilung zur Karfreitagskampagne 2021

 

Bern, 1. März 2021

 

Ein Volk, das nicht sein darf

 

Die beispiellose Unterdrückung der UigurInnen in China – und wieso der Westen seine Stimme erheben soll.

 

Die Unterdrückung der 20 Millionen Uigurinnen und Uiguren durch China hat unglaubliche Dimensionen angenommen. Obwohl sie sich schon lange anbahnte, berichtete die westliche Presse erst 2017 über die Masseninternierungslager. Bis heute unternimmt die Weltgemeinschaft erstaunlich wenig, um diese Tragödie zu stoppen. Auch die Schweiz schaut tatenlos zu. Noch letzte Woche verhinderten Bürgerliche in der Aussenpolitischen Kommis­sion (APK) des Nationalrats eine klare Stellungnahme gegen Chinas Menschenrechtsverletzungen an der uigurischen Minderheit. Einmal mehr zeigt sich, welchen kümmerlichen Stellenwert der internationale Menschenrechtsschutz für die offizielle Schweiz hat.

 

Eigentlich wünschen sich 75 % der Schweizer Bevölkerung eine bessere Berücksichtigung der Menschenrechte in den vom Bund ausgehandelten Freihandelsabkommen. Doch im Freihandelsabkommen mit China gibt es keinerlei menschen- und arbeitsrechtliche Garantien. Ausserdem kam im August 2020 ein höchst problematisches Schweizer Rücknahmeabkommen mit China ans Licht. Ein Parlamentsausschuss soll sich im März dieses Jahres mit der Angelegenheit befassen.

 

Die Massenunterdrückung im uigurischen autonomen Gebiet Xinjiang hinterlässt Spuren bis in unsere höchsteigenen Kleiderschränke. Ein Fünftel der Baumwollprodukte in unseren Läden soll mit Zwangsarbeit und Menschenrechts­verletzungen in Xinjiang in Verbindung stehen.

 

Mit ihrer Karfreitagskampagne will ACAT-Schweiz das Bewusstsein für die schreckliche Lage der UigurInnen erhöhen – und die Dringlichkeit einer klaren Position der westlichen Länder gegen Chinas Vorgehen in Xinjiang betonen.

 

Zur Karfreitagskampagne gehört auch eine Briefaktion mit dringlichen Appellen. Im ersten Brief wird der chinesische Präsident aufgefordert, den uigurischen Menschenrechtsverteidiger Ilham Tohti freizulassen. Im zweiten Brief wird die Europäische Union gebeten, gegenüber China entschlossen vorzugehen, um der Unterdrückung der uigurischen Bevölkerung ein Ende zu setzen. ACAT-Schweiz ruft ihre Mitglieder, UnterstützerInnen und alle Interessierte auf, sich an dieser Briefaktion zu beteiligen.

 

Infos & Downloads: www.acat.ch

 


 

Kontakt:

Katleen De Beukeleer, Kommunikation & Kampagnen ACAT-Schweiz, k.debeukeleer(a)acat.ch, +41 (0)31 312 20 44.

 

Mehr zu ACAT-Schweiz:

Der Verein ACAT-Schweiz setzt sich mit Kampagnen, Briefaktionen, Beratungen, Plädoyers und Medienarbeit für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe weltweit ein. Im Fokus der Arbeit von ACAT (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter)steht der Dienst am Nächsten. ACAT-Schweiz wurde 1981 gegründet und hat ihren Sitz in Bern.